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TABAKABHÄNGIGKEIT |
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Suchterzeugung durch Nikotin
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Das in Tabakprodukten enthaltene Nikotin ist also stark suchterzeugend. Im Vergleich zu anderen Drogen findet sich nach einmaligem Gebrauch von Nikotin im Vergleich zu anderen Drogen, das mit Abstand höchste langfristige Suchtpotential. Neben den psychopharmakologischen Nikotinwirkungen werden auch lernpsychologische Faktoren für die Entstehung der Tabakabhängigkeit verantwortlich gemacht. Die Tabakabhängigkeit ist also eine doppelte Abhängigkeit, bei der sowohl eine psychische, wie physische Abhängigkeit entsteht.
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Suchtpotential nach einmaligem Genuss
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Nikotin
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31%
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Heroin
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21%
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Kokain
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18%
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Alkohol
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9%
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Anzeichen der Tabakabhängigkeit
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Bei Kindern und Jugendlichen können bereits nach dem Genuss von 4 Zigaretten erste Anzeichen einer Tabakabhängigkeit auftreten. Bereits innerhalb weniger Wochen auch nur bei gelegentlichem Zigarettenkonsum können Abhängigkeitssymptome, wie starkes Bedürfnis zu rauchen, wiederholte erfolglose Ausstiegsversuche sowie Nervosität und Unruhe bei fehlender Möglichkeit zu rauchen, auftreten.
Die Tabakabhängigkeit und die durch diese Verursachten Entzugssymptome sind der entscheidende Grund für die langfristige Aufrechterhaltung des Tabakkonsums, die niedrigen Erfolgsquoten bei Ausstiegsversuchen und die Häufigkeit von Rückfällen nach Ausstiegsversuchen.
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Die Tabakindustrie ...
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Die Tabakindustrie hält das Nikotin für zweitrangig. Dieser wichtige, traditionsreiche Wirtschaftszweig ist stolz auf seine Produkte und will nicht wahrhaben, daß in seinen modernen Fabriken Suchtmittel hergestellt werden.
Die Industrie glaubt nicht, daß Nikotin süchtig macht, und setzt ihre geballte Werbe- und Finanzkraft dafür ein, die Freiwilligkeit beim Griff zur Zigarette zu beschwören: Raucher rauchen eben gern.
Wenn Zigaretten als süchtigmachende Drogen angesehen werden, wie es das amerikanische Institut für Drogenmißbrauch fordert, wäre dieses Image dahin.
Das Institut hat alle gängigen Suchtmittel untersucht, auch das Nikotin. "Nikotin kann genau so abhängig machen wie Morphium oder Kokain. Für alle drei Stoffe aber gilt: ob jemand tatsächlich abhängig wird, hängt nicht nur von der Dosis ab, sondern auch davon, wie schnell sie dem Körper zugeführt werden. Beim Kauen von Koka-Blättern etwa kann der Körper nur wenig mit dem Kokain anfangen. Darum gibt es bei dieser Form der Verabreichung, wie sie in Südamerika üblich ist, kaum Probleme. Ganz anders aber ist es, wenn Kokain inhaliert wird und dadurch schnell ins Blut gelangt. Dann hat es eine geradezu explosive Wirkung. Das gleiche gilt für Nikotin. Ein Nikotinpflaster wird von Rauchern meist nicht als Ersatz für die Zigarette akzeptiert, und sie haben in gewissem Sinne recht: es gibt einfach nicht diesen explosiven, abhängig machenden Schub. Aber immerhin - ein Pflaster mindert die Entzugserscheinungen." [Dr. Jack E. Hennigfield, Institut für Drogenmißbrauch, Baltimore]
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