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RAUCHEN BEI JUGENDLICHEN

Rauchhäufigkeit bei Jugendlichen

Nach den Angaben des von der WHO und den Centers for Disease Control and Prevention in den USA entwickelten Globalen Jugend-Tabak-Surveys sind Schulkinder der Altersgruppe 13–15 Jahre stark durch das Passivrauchen belastet. In zB. Warschau leben sieben von zehn Schülern in Familien, in denen andere rauchen, und sie sind in öffentlichen Räumen dem Tabakrauch ausgesetzt.

Aus der Untersuchung, die an 75 Orten in 43 verschiedenen Ländern durchgeführt wurde, geht hervor, dass fast 25% der Schüler im Alter von zehn Jahren bereits ihre erste Zigarette geraucht haben. Die Daten zeigen auch, dass sechs von zehn Schülern, die rauchen, das Rauchen gern aufgeben möchten, was beweist, wie wichtig die Raucherentwöhnung nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Jugendliche ist.

Die Botschaft ist deutlich: Das Marketing der Tabakindustrie darf auf keinen Fall mit Jugendveranstaltungen zusammengebracht werden. Wesentlich ist, dass man von der Tabakindustrie kein Geld für Präventionskampagnen unter Jugendlichen annimmt.

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Die folgende Graphik zeigt Ihnen die weltweite
Rauchprävalenz bei Jugendlichen [1'223 KB] (.PDF).


 
 

Die Eltern haben verschiedene Möglichkeiten, den Jugendlichen vom Rauchen abzuhalten. Viele Eltern sind sich ihrer Vorbildwirkung nicht bewusst, wenn sie selbst zur Zigarette greifen. Die Gefahr, dass ein Jugendlicher selbst zum Raucher wird, ist wesentlich größer, wenn er in einer "Raucher-Familie" aufgewachsen ist. Das gute Beispiel der Eltern wäre für den Jugendlichen eine große Hilfe.

Sollte ein Jugendlicher bereits immer wieder zur Zigarette greifen, nützt es erfahrungsgemäß wenig, ihm das Rauchen zu verbieten. Verbote bewirken nur allzu oft das Gegenteil, so dass der Jugendliche erst recht zum Raucher wird. Mehr Erfolg werden die Eltern erzielen, wenn sie in einem vernünftigen Gespräch mit ihrem Sohn bzw. ihrer Tochter versuchen, sie zu überzeugen. In einem Gespräch, das in aller Ruhe geführt wird, ist der Jugendliche eher bereit, sich mit den Argumenten der Eltern auseinander zu setzen und damit auf den Glimmstängel zu verzichten. Überzeugende Argumente bewirken meist mehr als Verbote.

Wenn trotz aller Anstrengungen der Jugendliche doch zum Raucher wird, sollten die Eltern dies jedoch nicht überbewerten. Rauchen schadet zwar der Gesundheit, stellt jedoch keinen Charakterfehler des Jugendlichen dar. Rauchen sollte auf keinen Fall das Familienklima auf Dauer zerstören. Die Eltern sollten vielmehr versuchen, dem Jugendlichen soviel Selbstbewusstsein zu geben, dass er nach einiger Zeit auch wieder auf den Glimmstängel verzichten kann.

Freunde üben einen großen Einfluss auf die Jugendlichen aus. Besonders sie haben Möglichkeiten, junge Menschen vom Rauchen abzuhalten. Die wohl wichtigste Möglichkeit besteht darin, Freunde nicht zum Rauchen zu verführen. Das verlangt vor allem, dass auch Nichtraucher in einer Gruppe akzeptiert werden. Werden auch die Nichtraucher als vollwertige Gruppen-Mitglieder anerkannt, ist es in diesem Fall für den Jugendlichen auch nicht notwendig, zur Zigarette zu greifen. Der Hauptgrund, Raucher zu werden, fällt somit weg.

Andererseits haben wiederum die Nichtraucher die Möglichkeit, ihren Freunden die Kosten des Rauchens bewusst zu machen. Wenn man einmal vorrechnet, dass ein Raucher, der täglich eine Schachtel Zigaretten konsumiert, bei den derzeitigen Preisen ca. 72 000 sFr. im Laufe seines Lebens "verqualmt", müsste jedem klar werden, dass man sich dafür eine ganze Menge anderer Dinge leisten könnte.

Auch der Jugendliche selbst ist gefordert. Häufig ist man doch bereit, dem Gruppenzwang allzu schnell nachzugeben. Ein Stück Selbstbewusstsein gehört allerdings dazu, den Überredungskünsten seiner rauchenden Freunde zu widerstehen.

Ein Stück Selbstsicherheit gehört auch dazu, schulische Informationen anzunehmen und gegenüber seinen Freunden zu vertreten. Wenn schon Lungenkrebs und Raucherbein bei manchen Jugendlichen ihre abschreckende Wirkung verloren haben, so sollte der Jugendliche sich doch die gesundheitlichen Folgen des Rauchens bewusst machen und sein Verhalten danach ausrichten.

Sportliche Männer im Porsche, elegante Frauen an der Bar, Zigaretten als Erfolgssymbol: leicht ist es für Jugendliche sicher nicht, der Werbung zu widerstehen. Man muss sich schon bewusst machen, dass hinter der Zigarettenwerbung handfeste wirtschaftliche Interessen stehen. Dann fällt es auch dem Jugendlichen leichter, der Werbung nicht blind zu folgen.