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Passivraucherschutz
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FOLGEN FÜR KINDER
 

Bei Kindern zeigen sich die Folgen des Passivrauchens in einer verstärkten AnfälIigkeit für lnfekte der Atemwege, für Ohrenentzündungen und für Asthma. Auch eine verlangsamte Entwicklung der Lungenkapazität wurde festgestellt. Kinder, die regelmässig Tabakrauch ausgesetzt sind, müssen häufiger hospitalisiert werden und bleiben der Schule öfter wegen Atembeschwerden fern. Diese gesundheitliche Einschränkung stimmt urnso nachdenklicher, als fast jedes zweite Schulkind zu Hause unfreiwillig dem Tabakrauch anderer Familienmitglieder ausgesetzt ist.

Zusammenhang zum Plötzlichen Kindstod
Der plötzliche Kindstod bezeichnet den völlig unerklärlichen Tod eines anscheinend vollkommen gesunden Säuglings. Die Ursachen und Mechanismen, die zum Tod des Kindes führen, bleiben auch nach Autopsien unbekannt. Klar erwiesen ist hingegen, dass bestimmte Faktoren das Risiko erhöhen, dass ein Säugling Opfer des plötzlichen Kindstodes wird. Erwähnt seien hier die Bauchlage beim Schlafen, die Exposition mit Tabakrauch und eine zu hohe Raumtemperatur während des Schlafs.

In der Schweiz wurden 1998 30 Fälle von plötzlichem Kindstod verzeichnet. Das sind weitaus weniger Fälle als noch 1989, als 100 solche Todesfälle gezählt wurden. Dieser spektakuläre Rückgang lässt sich mit den verbesserten Kenntnissen über die Risikofaktoren und der daraus abgeleiteten Verhaltensänderungen erklären.

Zusammen mit der Schlafposition ist der Tabakrauch der wichtigste zu berücksichtigende Risikofaktor. Mehrere Forscherinnen und Forscher haben aufgezeigt, dass Rauchen während der Schwangerschaft das Risiko eines plötzlichen Kindstodes verdreifacht. (MacDorman et al., 1997; Blair et al., 1996).

Die Gefahr eines plötzlichen Kindstodes ist ebenfalls grösser, wenn die Mutter während der Schwangerschaft zwar auf das Rauchen verzichtet hat, der Säugling aber dem Tabakrauch ausgesetzt ist (Blair et al., 1996).

Hier einige Ratschläge, wie die Gefahr eines plötzlichen Kindstodes bei einem gesunden Säugling verringert werden kann(1):
- das Kind vor dem Schlafen auf den Rücken legen
- während der Schwangerschaft nicht rauchen
- den Säugling nicht dem Tabakrauch aussetzen
- den Raum nicht zu stark heizen oder das Kind übermässig zudecken, vor allem wenn es erkältet ist oder eine Infektion hat
- den Säugling stillen
Beim Erbrechen in Rückenlage besteht für das Kind keine Erstickungsgefahr. Deshalb ist eine vermehrte Überwachung während des Schlafs nicht erforderlich. Es ist besser, wenn das Kind in den ersten Lebensmonaten nicht im gleichen Bett wie seine Eltern schläft.

Da Eltern von Säuglingen, die an plötzlichem Kindstod gestorben sind, verständlicherweise dazu neigen, sich die Schuld für den Tod ihres Kindes zu geben, ist es manchmal nötig, die Hilfe eines Spezialisten in Anspruch zu nehmen.
Massnahmen gegen die Gefahr des plötzlichen Kindstodes. Empfehlungen aus dem Jahr 2000, herausgegeben von The Sudden Infant Death Network, Ledyard, Connectitut USA.

Quellen:
Blair P. et al.: Smoking and the sudden infant death syndrome: results from 1993-1995 case-control study for confidential inquiry into stillbirths and deaths in infancy. British Medical Journal, 1996; 313: 195-198

MacDorman M. et al.: Sudden infant death syndrome and smoking in the United States and Sweden. American Journal of Epidemiology, 1997; 146: 249-257

Fussnote:1-Reduzieren Sie das Risiko eines plötzlichen Kindstodes (2000). Broschüre der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie, Postfach 1969, 8021 Zürich